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21. März 2018 3 21 /03 /März /2018 23:36

“Auswahlverfahren: Aus den eingereichten Plakaten nominiert die Jury drei bis fünf Plakatentwürfe in einer internen Wahl. Die nominierten Einsendungen werden in einer zweiten Runde sowohl der interessierten Öffentlichkeit als auch Freunden und Mitwirkenden der altonale präsentiert.”

Als Öffentlichkeit wäre ich interessiert, wenn ich die eingereichten Plakate anschauen dürfe, aber nur fünf Entwürfe werden gezeigt?

“Nach einer Woche wandert die Ausstellung weiter ins Mercado Einkaufszentrum, wo die Plakate einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.”

Machen fünf Plakate eine Ausstellung?

An erster Stelle steht noch einmal die Jury, aber hat dieser Rat der Neun nun alle eingereichten Entwürfe wirklich anschauen können? Dann sind da noch die Beschreibungen dieser Arbeiten, wer wird die lesen wollen?

Hier mein eingereichter Plakatentwurf zum Plakat Wettbewerb der altonale20 2018, den die Jury möglicherweise erst gar nicht zu sehen bekommt - durch die Grafik Abteilung, im voraus gesiebt, die breite Öffentlichkeit im MERCADO aber keinesfalls präsentiert bekommt - es sei denn, ein Wunder ändert die Betrachtungsweisen. 

Insgesamt wäre es möglich, auf diesem Wege eine interessante öffentliche Ausstellung aller eingereichten Entwürfe zu präsentieren. Aber wer sollte diese hängen und kuratieren? Und wenn sich – was eher unwahrscheinlich ist, aber nicht unmöglich – in der Öffentlichkeit Kommentare laut werden, die sich verwundert fragen, warum die Jury nun gerade diese Entwürfe bevorzugt hat, und nicht etwa jene, die doch sehr Anspruchsvoll aussehen, - um Begründungen dafür ist eine Jury natürlich nicht verlegen – dann bekommt die Jury nicht die Anerkennung, die sie sich für das Ringen um einen zu vergebenden Preis verdienen möchte. Vielleicht liegt hierin das ganze Problem, die Reihenfolge intern reduzieren und festlegen, dann darf sich die Öffentlichkeit nur das anschauen, was ihnen die Jury bietet. Als demokratischen Bonus – der als Pflichtteil nicht vergessen wird, darf die Öffentlichkeit im verbliebenen Rest von fünf Entwürfen stöbern und wählen. So ganz am Schluss sollen alle zufrieden aussehen. Ein Auswahlverfahren, das sich immer wieder bewährt, ob in Nachrichten des Öffentlichen Rundfunks, wo ganze Horden von JuristInnen und Rundfunkräten, Aufsichtsräten und Kommissionen einem längst überholten System den Anschein einer Legalität geben sollen, oder nur bei einem Auswahlverfahren für diesen Plakatwettbewerb “altonale20” 2018. Die Wettbewerbsbedingungen lesen sich für mich wie ein Bekennerschreiben, und sie sind durch und durch ehrlich gemeint. Ich bin gespannt, ob für die altonale21 in 2019 dieses Schreiben nur kopiert wird, oder meine Anregung hier eine neue, spannende Show auf die Beine bringt: Auswahlverfahren als Gesamterlebnis. Beteiligen mit einem Entwurf würde ich mich nicht mehr, die dann fällige Gesamtausstellung kuratieren vielleicht. Aber dafür melden sich bestimmt gern viele Leute.

©W.O.T.

Note from the Editor:
ich wurde für diese Artikel bisher nicht bezahlt, und für das
Getümmel an meist hässlicher Werbung kann ich nichts, bekomme auch nichts dafür. Dafür darf ich hier umsonst bloggen, sonst müsste
ich dafür auch noch bezahlen. Tut mir leid, aber andere Angebote
habe ich nicht, und wem es um Inhalte geht, mag das bitte
übersehen. ©W.O.T. aka zetterlink 😥

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