Gedicht für Holger mit der Fußfessel auf Fischkarton
Abb. Gedicht auf der Fischtüte mit Fenster und Text im Einlass. (Archiv Nr.: DSCN0884), Foto W.O.T., MKO GALLERY.
Objektreihe FISCHTÜTEN.
Bitte frankieren Sie das Loch.
Lied für den mutigen Holger mit der Fußfessel.
DIE ARMEN PSYCHOLOGEN SIND ARBEITSLOS.
Sag mal bloß? Sie gründen nen Verein EV
Das ist fein, wau wau!
Doch ohne Opfer gibt's kein Geld
So ist die Welt OH LUG und trug
Und Macht und Graus nun denn …
Es gibt eine größere Reihe von veränderten Fischtüten. Als Einzelobjekte fehlen Themenzusammenhänge.
Ihre Inhalte sind sehr unterschiedlich. Spätere Beschriftungen richten sich nach den Inhalten. Sie können
natürlich auch im Kontext der Verpackung "Fischtüte" gesammelt und ausgestellt werden. Aber sie bleiben Einzelobjekte.
Hier exponierte Fischtüte mit dem Titel "Gedicht" hat einen direkten Zusammenhang zu einem staatlichen Verfolgungstrieb. Innen im Fisch - Fett eingebettet liegt eine Notiz, die sich mit der Zeit vollsaugen darf. Um das geöffnete Plastikfenster herum gibt es handgeschriebene Worte, die eine nähere Erklärung bieten möchten. Es geht hier um eine tradierte Funktion
der Gesellschaft, wo Behauptungen einfach auf leichten Glauben an Beschuldigungen beruhen. Für Staatsanwaltschaften gilt, dass es mehrere Anzeigen nötig hat um eine Untersuchung einzuleiten. Allerdings hängt dies auch mit dem
Interessenbedürfnis von Personen zusammen, die gerne Beschuldigungen Absondern. Wenn diese gewisse Empfindlichkeiten
treffen, so sind auch die Chancen für sogenannte Opferhilfevereine größer, ihr Gewerbe auszubauen. Damit sind auch
staatliche Funktionen, die immer noch an Inquisition oder Hexenprozesse erinnern, in Betrieb. Eine dieser Funktionen
nennt sich Mediation. Die sogenannte Mediation kommt nur dann zum Zug, wenn Beschuldigte zuerst "einsehen" und zugeben,
diese Beschuldigung sei richtig. Das müssen sie, sonst wird zur Mediation nicht zugelassen. Das allerdings macht jede Mediation unglaubhaft, denn diesen Faktor scheinen diejenigen zu
Kennen, die gerne davon profitieren, andere Menschen mit Beschuldigungen zu diffamieren. Mehr dazu in meinen Arbeiten zu meinem Werk "wer sich aufregt, möchte Bedeutung erlangen". Diese Arbeiten erkunden Bedeutungszusammhänge und äußern sich
auch in den Aktionen meiner Performance. Die Überschrift lautet "Zippos Performance".
Hier nun der Absatz zur staatlichen Ermittlung.
Ist es nun die Staatsanwaltschaft, die Menschen als verbrechende Objekte ansieht und zuerst einmal Belastungsmaterial
sammelt, ohne die Objekte darüber zu informieren? Damit diese überrascht sein sollen, dass etwas gegen sie vorliegen soll.
Das auch eine solche geheimnisvolle Aktion gegen jede würdige Menscheit und gegen jede Legalisierung verstößt, kümmert
eine Observierung nicht. Wie ein kriminelles Kartell benimmt sich diese geheimnistuende Organisation. Selbst wenn sie
klagen,
angeblich als Vertretung des Staates, halten sie ihre Akten unter Verschluss, um einen Vorsprung zu haben.
Wie in einem Krieg gegen die Bevölkerung wird auf den Überraschungseffekt gesetzt. Daraus kann leicht geschlossen werden,
wer regiert oder Posten besetzt, mag die Bevölkerung nicht leiden. Dieses System ist hierarchisch und so organisiert,
dass es sehr schwer sein wird, daraus eine Kunst Performance zu machen. Wenn Pech und Schwefel zusammenhalten, dann sind
die einen das Pech die anderen Schwefel. Mal die Regierung das Pech, mal die Behörde Schwefel, oder auch Umgekehrt.
Nebenbei übrigens zu erwähnen, es gibt keine freie Kunst, keine freie Welt. Da machen wir uns wohl etwas vor, liebe Leute.
In diesem Objekt geht es um Gutachten, wie damit Geld verdient wird, den unkontrollierten Auswüchsen vom Zwangsverhalten staatlicher Funktionen, mittels denen sich Menschen gegenseitig mit Dreck bewerfen können. Ein geheimnisvolles Loch in
der Gesetzgebung, das so einfach nicht gestopft werden kann. Es gibt auch keine sozialpolitische Entwicklung, die sich ausgiebig damit beschäftigt, immer nur Ansätze, die dann in der Sandkiste vergraben werden. Sehe ich mir das Geschehen
in Politik und Militär an, so finde ich einen Kinderspielplatz mit immer den gleichen Problemen und Ergebnissen:
Bestätigung, sogenanntes Selbstwertgefühl, Gier und Gewinnstreben.
Eine Reihe von Fischtüten hatte ich für meine Unterwasserausstellung vorgesehen. Die Welt in der ich lebe, ist
geopolitisch ziemlich nackt und fertig. Das meiste was die Menschen gerne machen möchten, ist ihnen nicht erlaubt. Dafür dürfen sie in Panzern umherfahren, mit Maschinengewehren rattern und neueste Flugobjekte bewundern, wenn sie dazu noch
kommen sollten.
Für diese, die nur ein politisches System unterstützen, und eine bestimmte Gesellschaft, die sie wohl auch dazu zwingen möchte, zu tun, was sie ja eigentlich nicht wollen, habe ich diese Fischtüten gemacht. Sonst und sowieso behaupten sie
doch übermorgen
noch, sie würden ein Land beschützen oder Frauen und Kinder, das wäre Illusion. Das wird ja der Bevölkerung anderer
Gegenden auch so erzählt.
© W.O.T. zipOz 欧-gang, the art whispering.