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6. Oktober 2017 5 06 /10 /Oktober /2017 20:08

Schon in der Woche vor den Odderader Filmtagen war viel los, aber

das mich die G-20 Aktion und die 1000 Gestalten Performanz so aufgehalten

hat, war für mich persönlich bedauerlich in Hinblick auf die Odderader

Filmtage. Alfred Hilsberg liess Peter Sempel bescheid geben zum filmen,

den ich durch den Lehm leider nicht klar ausmachen konnte. Aber es gibt

viele Filme auf YouTube, tagged "1000 Gestalten".

Die bürgerlich- patriotische britische SUN sah nun doch 1000 Zombies, was

wir vermeiden wollten. Das könnte auch an den Knackblechen gelegen haben,

die waren in der Hand versteckt, aber ich muss nun zugeben, insgesamt

klang das ein wenig nach hohlen Knochen. Doch diese Zugabe war sinnvoll

als akustisches Extra. Beim Entkleiden auf dem Burchardplatz staubte der

zum Glück nun trockene Lehm fürchterlich.

Zyniker sahen darin gleich eine Feinstaub- Demonstration. Überhaupt saugten

JournalistInnen gern jede Idee:

So besorgte das bunte T-Shirt am Schluss der Performanz den

JournalistInnen für den nächsten Tag die Idee, auch der "schwarze Block"

wäre auf diese Weise dem Blickfeld der extrem gerüsteten Polizei

entschwunden, weil sie unter dem schwarzen Zeug so bunte und weisse T-

Shirts getragen haben sollten, mittels denen sie sich heimlich ganz

schnell verwandelten, um camouflagemässig mit der nächsten Aktion

aufzuwarten. Dummheit regiert nun mal, was meinem Kunstauftrag keinen

Abbruch tut. Ich habe die Supermärkte* heil gelassen und war am Sonnabend

Nacht schon wieder auf einer anderen Ausstellung zugegen, Freunde treffen

und musikalisch feiern. Gerd schickte einen Artikel aus der Dithmarscher

Zeitung. (bin gespannt, den zu lesen, habe aber nur eine Ankündigung vom

Februar 2017 gefunden.)

*= getreu meinem Dreh "sensibel geht er durch’s Warenhaus".

Sagt rechtzeitig für nächstes Jahr bescheid, sendet Fotos, wenn da sind,

LG

Wolf g.u.i.t.a.r gang O. -T. & WoOZ! & Zippo Zetterlink.

 

Note from the Editor:
ich wurde für diese Artikel bisher nicht bezahlt, und für das
Getümmel an meist hässlicher Werbung kann ich nichts, bekomme auch nichts dafür. Dafür darf ich hier umsonst bloggen, sonst müsste
ich dafür auch noch bezahlen. Tut mir leid, aber andere Angebote
habe ich nicht, und wem es um Inhalte geht, mag das bitte
übersehen. ©W.O.T. aka zetterlink 😥

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17. Juli 2014 4 17 /07 /Juli /2014 20:25

Das Augenblickstheater.

Erste Aktion: Durchbrechen der Ignorantenmauer.
Mails mit Text und angehängter Mp3 Komposition an diverse Hörfunk Stationen in der BRD:
Viele Ziele sind schon im Urlaub.
Das sieht etwa so aus: studio@FHH.de -
"Ich bin am 4.8. wieder erreichbar.In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an meine Kollegin andrea.hingst@deutschlandradio.de.", oder: "Ich bin erst wieder am 28.7.14 im Haus. In dringenden Fällen helfen Ellen Schneider oder Claudia Weber" - "
Ich bin vom 07.07.2014 bis zum25.07.2014 in Urlaub. In drigenden Fällen wenden Sie sich bitte an Herrn Willi Schlichting, Viele Grüße" usw., das sind nur die etwas netteren Automatik Antworten, weil - danach gibt es wieder andere, neue Themen - aktuell erst wieder in einem Jahr, dann haben wir getrost vergessen. Noch 30 weitere Hörfunk - Redaktionen bekamen dieses Lied zugemailt.


Aus einem blog "Gehälter von Hörfunk-Redakteuren" geht hervor, dass etwa zwischen 2400 bis 2700 Euro im Monat verdient wird, also max. 30tausend im Jahr. Freie Redakteure bekommen beim Privatfunk 130 Euro pro Dienst, manche gehen aber auch mit 250 und mehr pro Dienst nach Hause. Das wäre eigentlich kein Grund, ein Angebot wie 'Urlaub auf Sylt' nicht mit in die Sendung zu nehmen.
Ein netter Redakteur vom NDR machte sich die Mühe, in einem Brief die Ablehnung zu formulieren als Ergebnis des 'Format - Radios'. Formate wie 'wetten das', sind sogar international patentiert, 'hit the brat', 'scheiss drauf', 'klau mich', 'was guckst du so', - also das isses nicht.

Es geht weiter. Hört mal ...

warum kann ich mein Lied eigentlich nicht von meiner Festplatte hier hochladen und reinstellen wie sonst auch, und muß noch deezer dafür loggen? Kost zuviel Zeit, also bis denn mal irgendwann - :(

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22. Mai 2014 4 22 /05 /Mai /2014 21:37

 

What use has it, if the idea is the same as the realization, if most of my ideas I published are used by other artists and then by misunderstanding been destroyed and shown without the concept and idea I put into my work? These epigones put my concepts out as fragments, they are even not interested in the background, they only look for quick money and name dropping, so the idea has no worth.

Maybe you know me, maybe you know me not. Maybe you talking what I was talking, too.

No Pyramid with hierarchies, but what my work is to you? I can work from every part of the globe, I have no center, and I don't need to travel. At least not now.

Our ambitions of making art are quite the same: to change thinking. This important topic most of the epigones forget. Our differences are not so big: my parents did not allow me to work as an artist, they did not support me, they threw me out of our house. One of the reasons that this old stone house, what survived the Anglo-American bombing in Hamburg, what was built for future generations by great grand parents and renewed by grand parents, and by parents again, been tored to the ground to make space for a kind of blackrock banker, after authority drove the rest of my family from our ground, new order, so I got homeless for a time but I wanted my studies. Learn, learn, learn, like Lenin said. While struggling for exhibitions I noticed, that our Hamburg town authority did every thing to help foreign artists, but they did nothing for their own people.

AS IF – as if there is nothing what allows me from this position to spread my concept, only by giving this away to artists from allied countries or artists of this Germany who are more silent and show they can obey rules even not acceptable. I still talking about thinning out Ideas what could change the thinking of mankind. One has to send the Ideas to people who are allowed to perform, but when these ideas return, they always damaged, by cutting away the basic meaning. I made this to another art concept, and I have a name for this concept. So I can only wait long enough, and it will come back to me in whatever disguise it may have, plundered and worn out, just to hold me down for the next years, guess this is the feeling you talked about. I stay for my work, and I can only look ahead while what comes next to bother me and will bring me off from my work. Another incident, another struggle, another court fight with people who invented stories of mobbing and blame, just for themselves, these are the easier downers. No air raids at least, but dangerous to think about, it can awake sleeping wishes of greedy persons, looking for careers.

This morning my dream does not show me the landlords breaking in my little workshop room, this morning my dream shows me a big tiger on the ice. We where few tenants with less chances. But we knew that the tiger hates water. So we stomp the ice to pieces, and I saw the claws of the tiger already grabbing for our feet. But the ice breaks, and the tigers claws got wet. The tiger was not so dare anymore, and try to call out for companions. But they are too far away, and they don't want to get wet, too. So I saw the tiger giving up, like a comic tiger the tongue hanging out and the eyes twisted, hardly reaching the shore, running away.

At least not a very bad dream, I guess.

Zipzett

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28. Dezember 2012 5 28 /12 /Dezember /2012 17:11

Wie in jeder Kunst- oder Musikrichtung möchte von der Kritik auch im Psy eine Entwicklung gesehen werden. Meist sind es aber die Klänge und nicht die Inhalte, die Beachtung finden. Wenn etwas den Sound veränderte, dann sind das nur technische Beigaben: Computer, Vocoder, Synthies. Im Psy wird klanglich nichts abgelehnt, anders als im Punk oder Rockabilly gibt es im Psy keine 'unangemessenen Instrumente'. Punk oder Rockabilly sich elektronisch gemacht vorstellen, ist viel schwerer. Auch wird das von Fans meist als unecht abgelehnt. Doch was ist wirklich echt? Es gab eine Diskussion von Fans, die nur frühe Beatles Aufnahmen als echt akzeptierten, Stones dagegen als durchgehend echt. Woran lag das? Hat das mit einer gewissen Authentizität zu tun? Es gibt einen merkwürdigen Film, der 1984 auf die Leinwand kam, wo eine Rockabilly Band gegen eine Synthie Gruppe antritt, unentschiedene Fans lassen sich hin- und herziehen. Rock Aliens mit Pia Zadora ist schon ein recht merkwürdiger Film, macht Appetit auf Pizza und hat einen verseuchten See, der so sauer ist, dass das Surfbrett da hineingeworfen sich in Schaum auflöst. Das spekulativ Künstliche der Musik und Durchführung könnte als Beispiel auf YouTube angesehen werden. Vorsichtig eine kommende Disco – Welle einleitend, hat ein gegen das 1984 gesättigte Interesse am Rockabilly ausspielende, den Punk völlig ignorierende Script den Kettensäger integriert, ohne Massaker. Nicht alle komischen Blicke in die Zukunft sind psychedelic, vieles möchte im Nachhinein so sein. Als ob die Negation einer Erklärung helfen würde: Psychedelic ist kein Blues, Psychedelic ist kein Jazz. Psychedelic ist nicht Esoterisch, aber es ist ein bestimmtes Bewusstsein, das anders ist als es im Popularismus dargestellt wird.

Psychedelic ist etwas anderes, als im TV und in den Medien aufbereitet und uns weisgemacht wird.

Die mit der Unterhaltungsindustrie zwangsweise verflochtenen Medien veranstalten ein Konsumtheater, das von psy ablenkt oder es lenken und von Inhalten befreien will: Wollten die psy Energeten das gesamte Denken der Menschen ändern und damit die Systeme, schauen die Epigonen sich nur die Anzeichen und Ähnlichkeiten heraus, entleerten die Inhalte für eine Aufbereitung dessen, was sie sahen, ohne die Bedingung zu stellen, vorgefundene Ansichten zu dekonstruieren.

Berkley, USA, Hamburg, Deutschland: Eine neue Kultur, eine neue Musik. Nicht Kommerziell angelegt, mit hohem Reiz: Weil die Ausstrahlung nicht nur sagt, hier werden seltsame Dinge geschehen und ein großes Musiktheater gemacht mit neuen Ideen, wie 'Sonnenaufgangskonzerte' (zipzett, erste Verwendung des Stadtparkareals, Ablehnung vom Amt: Die zertreten die Blumen! Annahme bei späterer Kommerzialisierung, es entstehen die 'Stadtparkkonzerte' und sie werden schnell von den Vertragsgruppen der großen Plattengesellschaften genutzt bzw okkupiert)

Die Werbeagenturen - wie immer ein bisschen spät - entdecken das Potential und beginnen es zu verkaufen. An wen? An die Vertragsgruppen der Plattengesellschaften. Diese Gruppen sind 'in' wegen des Geschäfts, sie wollen psychedelisch sein. (Frank Zappa schrieb es auf eines seiner Plattencover: we are only in for the money!) Bunte Hemden, lustige Texte. (Frank Zappa: Ich bin der Staub unter den Rollen deines Sofas.) Es gibt synthetisch von der Industrie geförderte Gruppen wie die Monkeys. Doch die Aussage flacht zur Oberfläche ab: Was 'one nation underground' bedeuten könnte, was Robert Anton Wilson verkündet, erregt Ärger. John Lennon flippt aus, macht nicht mit, macht 'bed peace', schenkt der New Yorker Polizei schussichere Westen und wird verfolgt. (Erschossen von einem, der 'catcher in the rye' , den 'Fänger im Roggen' in der Tasche trägt? Diesen dusseligen Studentenroman?) Was die Werbeagenturen der Plattengesellschaften propagieren, ist psychedelischer Nonsense. Da ist der kontinuierliche Faden zu heute: Es wird immer noch wiederholt, nachgebetet, in den Medien produziert, ohne Inhalt, nur personality, nur ein auf sich selbst besinnendes Individualisieren ist daraus gemacht. Insofern gibt es auch keine Spaltung in mehrere Richtungen. So ließen psychedelic Bands in den Anfängen von Schlagzeug- Gruppen trancemässige Beats spielen. Noch bevor es Drumcomputer gab, war der Wunsch da - nach Sample- Schleifen. Tonbänder ließen sich in Endlos- Schleifen kleben, Metronome elektrisch verstärken.

Zerkratzte Schallplatten ermöglichten neue Beats, doch die Schallplattenfirmen warteten ab. Als die Vertragsgruppen merkten, ein kleiner Markt würde entstehen, sprangen sie auf, liessen ihre Haare wachsen und teilten sich den Markt in Labels wie 'progressive rock' und 'esoterische Reisen', alles andere versprach keine Verkaufserfolge. Die nicht vertragsgebundenen Gruppen mussten zusehen, wie sie überleben konnten. Musiker wechselten die Bands, in Bars, Kneipen und auf Stadtfesten musste Blues geschrammelt werden, Boogie Woogie, Tango: Alles, nur kein psychedelic.

Die Wirte wollten Stücke mit Pausen, um ihren Getränkeumsatz zu regeln. Psy Musik blieb Außenseiter für Performances und Happenings. Als endlich die Techniker reagierten und automatische Synthies in den Verkauf brachten, fühlten sich die Showgruppen verpflichtet, nun für ihre Konsumenten die Glatze zu geben. Mit rasiertem Kopf hampelten sie Endlos- Schleifen ab, die Werbung verkaufte das als Techno, Trance, Hip Hop, wenn nur alle Inhalte und Aussagen ausgespart werden konnten. Das als eine Entwicklung psychedelischer Richtungen in Funk und Fernsehen anzubieten, es in Perioden aufzuteilen, ist nichts weiter als eine Verkaufshilfe zu schaffen für Vertragsgruppen, die vor Jahren mit irgendetwas auf den Markt kamen.

Das der Untergrund die Ideen und die Inspiration liefert, danach nimmt sich niemand Zeit zu suchen. Das Licht in den Köpfen wird immer allzu schnell gelöscht, wenn es um die finanziellen Profite geht. Ein Ausgleich muss her in den großen Sendern, die sich hinter Sende- Formaten verstecken. Aber um das Konsumtheater anzuheizen, um, wie sie werben, 'bestimmte Hörergruppen anzusprechen', wählen sie lieber Formatsendungen. Das verdrängt und lässt keinen experimentellen Raum zu. Das Experiment wurde von der Wissenschaftssendung beschlagnahmt. Zurückgeworfen in die Welt der Symbole ist psy reduziert auf ein paar Beats, Farben, Zeichen. Erkennbar gemacht als Faktor psy. So wie die Jurys, so auch die Zuhörer: Sie wollen alle nur wissen, woran sie sind, das genügt ihnen. Jede neue Kunst lässt Spuren, und definiert wird sie an den Spuren. Diese aufbereiteten Überbleibsel brauchen nur noch ausgegeben und verteilt werden, die Konsumenten bekommen ihre Anhaltspunkte. Bevor es das Internet gab, welches im Anfang, im Beginn eine sehr freie Wahl des unbekannten Genres zuließ, schütteten Radio und TV die Menschen zu mit ihren Wiederholungen, die zu Gewöhnungs- Formaten mutierten: Klassik- Hörer wurden genau so erzogen wie Schlager oder Blues Hörer. Sie bekamen es in ihre Kultur- Wiege gelegt, die Aktiven unter ihnen lernten den Stil, die Texte, die Gewohnheit. Mit der Gewöhnung kamen die Formate des Erlaubten versus des 'nicht Sendefähigen Materials', bis auch das als Werbewirksam galt und ein ganz paar Indie Bands von den Major Labels verwöhnt wurden. Auf den Stadtfesten war die Gewöhnung regional: Blues, Reggae, Salsa und Swing. Der Hafengeburtstag als Superfest erhielt als Bonus Ska und Punk, psy blieb den Kunstausstellungen vorbehalten. Oder den Extra Events in Trance Kirchen und Lustgrotten. So ist der Versuch, in psy eine Entwicklung sehen zu wollen, Oberfläche - die Dinge, die psy mit dem System anstellen wollte, die Änderungen des gesamten Denkens, sind so heraus retuschiert.

Wo.O.

 

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23. April 2012 1 23 /04 /April /2012 21:45

Im Hamburger Gericht wird nur noch gepokert.

 

Am 27. Juni 2011 wurde zum Aktenzeichen 36A C 172/10 ein Urteil verfasst, welches zum Urheberrecht Zweifel, Merkwürdigkeiten und besondere Unklarheit demonstrierte.
Fundstelle: openJur 2011, 94129

Auch die Unterschrift von zwei Amtsrichtern und einer Richterin ändert nichts daran, das versucht wird, sich mit Unklarheiten und Merkwürdigkeiten für die Interessen geldgieriger Anwaltskanzleien und eines großen Musikvertriebes herzugeben.
Angeblich will die Universal Berlin Interessen der Urheber wahrnehmen. Sehr viel  wahrscheinlicher steuert die Urteilsbegründung vom Sommerloch 2011 darauf zu, Geld in die Werbekasse des Vertriebsunternehmens Universal Berlin zu legen und eine Zusatzfinanzierung für den Job des Ex-Musikers Clemens Rasch zu sichern - diesen Job soll sich Clemens Rasch durch seine Bekanntschaft mit der Universal erwirkt haben, nachdem er seine Musik an den Nagel hängen
musste, weil, wie Adorno es in 'Noten zur Literatur' beschreibt, ihm "die Trauben der Kunst zu hoch hängen".
Meist trifft das auch auf die von Rasch & Co abgemahnten Musiker zu, denn sie haben viel  Werbung nötig, damit lässt sich kompensieren, was sie mit der Kunst allein nicht bringen. Aber eine folgende Kürzung der Namen soll nun keine Musiker kompromittieren, wer weiß, was der Vertrag ihnen zumutet und vorschreibt, und bevor Fans nun mit Boykott- Transparenten aufklären und sogar
Konzerte gemieden werden, sei klargestellt, was nicht in ein Urteil 'im Namen des Volkes' gehört. Was allerdings das Urteil selbst annulliert, denn es besteht nur aus zweifelhaften Begründungen, und die gibt es hier zu diskutieren:
Der Satz "das Musikalbum "D..." des Künstlers S... mit 15 Musikaufnahmen in dem Filesharingnetzwerk "BitTorrent" einer Vielzahl von weiteren Teilnehmern dieses Netzwerks illegal zum Herunterladen verfügbar gemacht wurde." So einfach konnte das schlagende Wort 'illegal' nicht in einer Urteilsbegründung stehen bleiben, also bemühte sich das Gericht um eine nähere
Erklärung und befand, der Zusatz 'Vielzahl' solle nun erklären, was das Wort 'illegal' nicht erklären kann.
Dabei ist 'Vielzahl' ohne Aussage und versucht nur das Wort 'illegal' zu einer Steigerung zu verhelfen. Selbst die Hamburger Verbraucherzentrale operiert mit dem Begriff 'Vielzahl', als hätte sie dieses Unwort präjudikativ von Clemens Rasch übernommen.
Eine 'Vielzahl' ohne Angaben erregt den Verdacht der Meinungsmanipulation. Sind es 0 Teilnehmer, 1 Teilnehmer, oder 15 Teilnehmer? Diese 'Vielzahl' genau zu definieren, hat die Klagevertretung proMedia vorsorglich unterlassen, diese wichtige Zahl zu nennen, war dem Gericht vermutlich unwichtig, weil nicht nachvollziehbar.
Das Richtertrio um Arne F. folgte der Anklage und war sich nicht einmal im Klaren darüber, ob es nicht irregeführt wurde, denn: Es war zu bequem für eine Nachfrage, was denn Vielzahl bedeuten solle und gab sich mit der üblichen Feststellung ab, es könnte ja vermutlich eine Vielzahl gegeben haben. Das aber so in einem Urteil zu veröffentlichen, bedarf eines Verweises, wenn nicht der Entlassung jener Richter.
Das Amtsrichter frei und ungebunden entscheiden müssen, heißt nicht, dass sie sich im Urteil einer
Argumentation aus der Pokerrunde bedienen dürfen. Ein Gerichtssaal ist keine Pokerrunde, und die Rasch- Anwälte haben aber mit Zuwendung von der Universal den Gerichtssaal dazu gemacht.
Sehen wir uns an, mit welchen schwammigen Argumenten in diesem Gerichtssaal gefochten wird:
"Maßgeblich für die Wertbemessung des Gegenstandswerts sind nach allgemeiner Meinung das Ausmaß und die Gefährlichkeit der Verletzung (Angriffsfaktor)."
Was als die 'allgemeine Meinung' vorgestellt wird, ist nicht näher erklärt. Wenn aber so etwas auch nicht in eine ordentliche Urteilsbegründung gehört, so wird die 'Gefährlichkeit' mit dem Ausdruck aus der Pokerrunde her zitiert, der 'Angriffsfaktor' - und man befindet sich nun auf der Ebene des übelsten Schmierenjournalismus, es werden statt Argumentationen nur noch, wie Karl Kraus im
elften Band seiner Werke beweist, Rechtsfindungsprozesse ihrer Dummheit wegen zurückübersetzt in jene Rechtsverhältnisse, "...welche sie, zum formalen Prinzip ausgeartet, verleugnet." T.W.Adorno stellt in den Noten zur Literatur fest, wie "Teilhabe am Allerweltsgeblök
mit autonomen Urteil verwechselt" wird und wo "Die bürgerliche Gesellschaft ... den Unterschied des öffentlichen und beruflichen Lebens zum privaten ... verspricht". Wie aber schon das Wort
'Tauschbörsenteilnehmer' im Urteil auf einen falschen Gedanken führt: Es suggeriert, das nicht nur die Klägerin pekuniäre Interessen verfolgt, sondern auch die Beklagten. Denn eine Börse ist immer ein Spekulationsgeschäft, und es kann einfach nicht hingenommen werden, dass hier private, nicht pekuniäre Interessen mit einer Gewinnerwartung in einem Satz erscheinen. Das Gerichtsurteil legt keinen Wert auf die 'öffentliche Meinung', es manipuliert sie in erschreckendem Masse.

Erich Kästner hat einen sehr eindeutigen Befund dazu abgeliefert, was von einem Urteil zu halten sei, das die 'öffentliche Meinung' zur Grundlage legt: "Die bequemste öffentliche Meinung ist noch immer die öffentliche Meinungslosigkeit" (Kästner, Fabian, Romane I, 1998 Wien – Hanser)

Im Hamburger Gericht wird nur noch gepokert.

Keine Kritik ohne Angebot einer realitätsnahen Lösung: Verankern wir im Urheberrecht die Unterscheidung von gewerblichem Gewinnstreben und rein privater Fanfreude, etwa so:
mit Klauseln wie "Verwendung im Internet bei Nennung von Urheber und Musiker frei"
Das sollten auch künftige Vertriebsverträge beinhalten.
Vielleicht werden dann einige – oder noch mehr – Juristen arbeitslos, aber ihre Mahlzeiten bekommen sie am Mitternachtsbus und bei Alimaus immer noch. Leider könnten die oben genannten Juristen dort aus Geiz essen gehen, aber die Wohltätigkeit stellt keine Fragen.

(weitere Quellen: Permalink: http://openjur.de/u/167827.html   2011, 2012)

W.O.
Der Autor ist Urheber und GEMA- Mitglied und fühlt sich durch die seit Jahren anhaltenden, deutschlandweiten Aktionen von Kanzleien wie Clemens Rasch, Schwarz usw. beschämt und peinlich angefressen. Er teilt die Meinung mit Urhebern und Musikern, dass in diesem Streit juristischer Eigennutz unanständige Blüten treibt. Es werden aus dem Urheberrecht heraus Dinge interpretiert, wo sich finanzielles Interesse mit der Gewinnerwartung der Musikvertriebe vermischen. Universal und Sony können nicht ihren Gewinn dadurch maximieren, indem sie private Musikfans mit Klagen und Abmahnungen überziehen, die jene Kanzleien zu tausenden verschicken und sich dann mit dem Angebot einer „gütlichen Einigung“ ihre Dreistigkeit von den gepressten Privatbürgern bezahlen lassen wollen.
Die Vertrottelung der Öffentlichkeit in meinem Land treibt Ausleger:
Als Nebeneffekt gibt es immer mehr „gesperrte Musikvideos“, das sind Ankündigungen von Musikvideos – so auf YouTube – die nach Anklicken nur ein schwarzes Bild zeigen mit der  Bemerkung, das 'dieses Video in deinem Land gesperrt sei' – was hat mein Land verbrochen, frage ich mich. Muss ich extra nach Irland fliegen, dazu – wo es vielleicht gestattet ist dieses Video anzuschauen, nein.
Die Sperrung von Musikvideos auf YouTube wird nicht, wie das der Vertrieb erwartet, mehr Anreiz zum Kauf bieten. Eher könnte sich im Vertrieb auch die Angst bemerkbar machen, dass eine gesperrte Musik so schlecht ist, dass Kauf der Musik und Konzertbesuch dieser Gruppen kaum
lohnenswert sei...

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18. Juli 2009 6 18 /07 /Juli /2009 01:18

v.25 vom 28.06.2009

 

BOMBENKRIEG – ein merkwürdiges Menschenwerk

1. Einführung

2. Opfer erzählen.

3. Die Bombenmörder

4. Künstler komponierten Musiken, schrieben Aufrufe, konnten Skulpturen errichten.

5. Ein Mahnmal gegen Luftangriffe

5.1. Bilder im Raster

6. Können Kunstwerke verschwinden, ohne dass sie zur Kenntnis genommen wurden?

7. Das Mahnmal als Forderung verstehen.

 

1. Einführung

In Hamburg ist ein Kunstwerk gegen Luftangriffe entstanden, das Zerstörung urbanen Raums zeigt. Gegenwärtige Luftangriffe sind nicht der Anlass, denn diese Taten wiederholen sich leider immer noch in der Menschheitsgeschichte. Es ist ein im Rasterformat konzipiertes Werk. In 84 Fenstern sind unter Anderem Luftbilder Hamburger Bezirke vom August 1943 zu sehen, außerdem korrespondierende Keramiktafeln mit Daten anderer zerstörter Stätten.

Das Modell des hier beschriebenen Mahnmals bezieht sich in seiner Ausgangsposition auf diese Luftangriffe in Hamburg.

Dieses Werk mahnt gegen menschliche Zerstörung und Angriffe aus der Luft auf die Bevölkerung, die seit Erfindung der Luftkriege immer hinterhältiger und brutaler Menschen, Häuser und Kulturgüter zerstören. Den Luftkriegs- Unternehmen gilt eine arbeitende Bevölkerung nur noch als Produktivkraft, als Ding. Schon lange vor der psychedelischen Hippie- Flower Power und Peace Bewegung. Wie auch immer Künstler sich dazu äusserten, wer beachtet Mahnungen?

 

Das Bombardieren von Städten galt seit Beginn der Luftkriege als sehr opportun. Flächenbombardements und die Auslöschung ganzer Stadtviertel sollten Entscheidungen herbeizwingen.

Die Bombenkriege machten neben den horrenden Verwüstungen und dem Ignorieren menschlichen Lebens und Leidens auch deutlich, was den Wert von Besitz ausmacht:

Ein Großteil der Bevölkerung kann nur durch Arbeit kaufen und besitzen. Der Platz in Mietwohnungen ist begrenzt. Auf diese Mietshäuser, die heute wie damals Straßenzüge säumen und wo in jedem Mietshaus fünfzig bis hundert Menschen wohnen, wurden Bomben geworfen. Die Überlebenden sahen ihrer Enteignung zu, weil in den Trümmern nichts zu retten war. Sie hatten nichts mehr.

Selbst solche großen Schäden werden vergessen, wenn sie ausgebessert und nicht mehr sichtbar sind. Aber die Grundeinstellung der Menschen ist nicht anders geworden, es gibt immer noch jene, die ihr Wohl durch Zerstörung dessen erkaufen, was andere geschaffen haben. Arbeiter und ihre Wohnungen bildeten das Haupangriffsziel der Massenbombardements.

Diese so auf Leib, Leben und Kulturgüter geführten Angriffe zeigen nur einen winzigen Teil der menschlichen Verbrechenslust.

 

2. Opfer erzählen.

Das sollten Menschen, die Luftangriffe planen, immer wieder lesen. besonders diejenigen, die solche Morde befehlen und ausführen.

Die Hamburger Lehrerin Martha Bührich berichtetet von drei schrecklichen Nächten, ihre Erzählung zeigt die Hilflosigkeit der Menschen gegen Luftangriffe:

„Kaum eine Minute nach Alarm waren die Menschen schon da, sie waren mit den ersten Feindflugzeugen

herüber gerannt. Ein ungeheures Brausen hub an. Eine Erschütterung nach der anderen ließ das stark gebaute Haus erbeben.“ …und „Die Männer schleiften den großen Schlauch auf den Schulhof. Auf der Straße konnten sie ihn nicht mehr anschließen, da hätte alles Feuer gefangen. Aber auch auf dem Hof zum Bahndamm mussten sie dem furchtbaren Funkenregen weichen, der mit einem unglaublich wilden, heißen Orkan einsetzte. Es kam auch kein Wasser aus der Erdleitung“ ...und “Eine ungeheure Gluthitze zwischen den Häusern“ …und „um uns auf allen Seiten tobten rasende Brände. Die Häuser von Hammerbrook, diejenigen jenseits des Bahndamms unten und oben auf der Höhe der Großen Allee, vom Steindamm bis zum Hauptbahnhof - alles ein Flammenmeer. Das erzeugte eine ungeheure Gluthitze und einen fürchterlichen Qualm.“… und „der Rauch war so dick, dass ich in der Gasmaske nicht mehr atmen konnte. Ich riss sie herunter, dass sie zerfetzte, und ließ mir ein nasses Tuch um Mund und Nase binden. Die halbe Treppe hatte ich geschafft. Wie eine schwarze Wand lag der Qualm, ich konnte nichts sehen und nicht atmen.“ … und „Das Gebäude füllte sich immer mehr mit Rauch. Er drang bis in den Luftschutzkeller, in dem ich lag und auf das glühende Gesicht einen nassen Kopfkissenbezug legte. Im Nu war er so heiß, dass ich ihn im Eimer neben mir frisch machen musste. Gegen 4 Uhr morgens kam der Schulwart (Herr Rähse) und sagte mir, dass wir das Haus verlassen müssten, sonst würden wir ersticken vom Qualm. Er gab mir eine Mütze und eine alte Jacke gegen den Funkenflug.

Überall hockten Menschen auf ihren Habseligkeiten. Wir wollten versuchen, zum Berliner Tor durchzukommen. Dort hatte die Straße nur eine Reihe Häuser. Durch die enge Rosenallee war kein Entkommen möglich. Der Sturmwind peitschte uns heißen Sand und Funken entgegen. Die Bäume an der Straße brannten. Mitten auf dem Fahrweg stand ein Auto lichterloh in Flammen. Mit geduckten Köpfen

gingen wir gegen den Sturm an. Die Glut wurde immer ungeheuerlicher, denn die fünf- bis achtstöckigen Häuser bargen große Vorräte an Getreide und Fetten. Da war kein Durchkommen mehr. So kehrten wir um, und als wir an der Hochbahn-Station Spaldingstraße Menschen hörten, gingen wir dort hinein. Viele hatten dort schon Zuflucht gefunden und saßen und standen auf den Treppen herum. Die Fenster waren von der Hitze alle geplatzt, und der Orkan peitschte hindurch mit heißem Sand und Funken . . . Ich wollte nach Hause. Hungrig, übermüdet, mit brennenden Augen machte ich mich auf den Weg. Es hieß, die Straßen seien nicht passierbar. So ging ich ein Stück zum Hauptbahnhof hin, um an einer niedrigen Stelle auf das Gleis zu klettern und die Strecke zu gehen, die ich täglich gefahren war. Die Straße war voll belagert von Menschen, die auf ihren Koffern und Bettenbündeln hockten, der letzten geretteten Habe . . .

Und dann kam Hammerbrook, eine Hölle. Ein Mann lag auf dem Bahndamm. Er war in den GEG- Kellern gewesen – (GEG heißt Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine, der Verf.) und war, als die Glut da unten unerträglich wurde, mit einem Kameraden den Damm hinaufgeklettert. Dabei war er gestürzt und hatte ein Bein gebrochen. Nun war sein Kamerad gegangen, Hilfe zu holen. Er bat mich um etwas zu trinken. Aber ich hatte ja nichts. Er meinte, Berliner Tor käme ich nicht durch,…“. Es wird weiter erzählt, dass dort „Menschen, die Schutz suchten gegen die Flieger und gegen den Brand. Immer wieder kam Alarm, immer wieder wurde geschossen und fielen Bomben. Mehr Menschen traf ich unter der Brücke beim Krankenhaus, ‚Wo wollen Sie hin? Sie kommen hier nicht durch! Ganz Eilbek und Hohenfelde brennen. Die Menschen laufen wie Fackeln auf den Straßen . . .' Aber ich musste hindurch. War es schon bis Landwehr grauenhaft gewesen - jetzt kam ich in eine Hölle. Am hellichten Tag war eine Dunkelheit vor mir, dass ich die nächste Schwelle der Gleise nicht mehr sah. Und plötzlich stand ich vor einem ausgebrannten Zug der neuen Vorortsbahn, der riesenhaft unheimlich vor mir aufstarrte. Links abbiegen und auf den Bahnsteig steigen konnte ich nicht, denn das Dach brannte und stürzte überall. Und rechts auf dem Ahrensburger Gleis kam ich erschreckend nah den brennenden Häusermassen, die krachend zusammenstürzten.“...

Aus dieser traurigen Vergangenheit scheint kaum jemand etwas gelernt zu haben. Noch immer gibt es Angriffe, Vergeltung, gegen Menschen, ihr Leben, ihre Häuser.

„Menschen versuchten auf die verschiedenste Art über das letzte Stündchen hinwegzukommen.

Im Tosen und Krachen, im heulenden Zischen fallender Bomben, im Maschinengewehrknattern, in den Erschütterungen wild schießender Flak verbrachten wir mehrere Stunden bei flackerndem Kerzenlicht, bis das rasende Toben aufhörte. Es tagte schon, als wir vors Haus eilten, um zu sehen, was geschehen war. Wie ein freudiger Aufschrei war es: Es steht. Aber am Ende der Straße brannte das letzte Haus lichterloh. Auch das letzte Haus der Meister-Francke-Straße stand in Flammen, und beide Brandherde fraßen sich weiter auf mein Haus zu. Wir eilten hinauf, nach Brandbomben zu suchen. Im 3. Stock über meinem

kleinen Zimmer war dichter Qualm. Die Besitzerinnen wollten nicht vorgehen, wollten mich sogar am Vorgehen hindern. Ich verlangte Wasser und drang immer tiefer in die Stube vor, bis ich an dem Bett stand, in dem die Bombe lag, und goss Eimer auf Eimer darauf. Der 5. Stock des Nebenhauses brannte. Aber die Wände unseres Bodens waren kalt. Wir haben auch sie tüchtig mit Wasser begossen. Immer wieder wurde nachgesehen und inzwischen aus den brennenden Häusern gerettet, was zu retten war. …“

Aus den tief fliegenden Begleit- Flugzeugen wurde zusätzlich auf herumlaufende Menschen geschossen, mit Maschinengewehren. Niemand wurde vor ein Gericht gestellt. Im Gegenteil, diese "Helden" bekamen Orden.

Polizeimeister Vathke berichtet von den Luftangriffen auf Hamburg im Juli 1943. Er wollte Menschenleben retten, doch: "Diese brachten jedoch nicht mehr den Mut auf, durch das Feuer zu laufen. Ich habe den Versuch gewagt und meine Ehefrau mit meinem 5jährigen Kinde in das gegenüberliegende Haus Billstraße 84 oder 86 gebracht, um später in Etappen den Bahnhof erreichen zu können. Als ich zum zweiten Mal mit meiner 2 1/2jährigen Tochter auf den Armen denselben Weg machen wollte, musste ich feststellen, dass die Häuser, wo ich meine Frau und Tochter untergebracht hafte, eingestürzt waren und lichterloh brannten...“

Kaufmann Lothar de la camp:

"Gleich hinter Schiffbek fingen die Zerstörungen an, die immer größer wurden, je mehr man in die eigentliche Stadt hineinkam. In den dichter bevölkerten Straßen stand kein einziges Haus, nur die Außenwände zeigten an, dass dahinter einmal viele, viele Menschen gewohnt hatten. Rechts und links lagen zahlreiche Leichen, ein Bild, das an Furchtbarkeit noch zunahm, als ich zu Fuß die Hammer

Landstraße durchwandern musste, weiter durch die Straße Oben Borgfelde, beim Berliner Tor vorbei, beim Strohhaus entlang zum Hauptbahnhof. Weit und breit war nichts anderes zu sehen …“

und: "Ich war wie vor den Kopf geschlagen und musste erst an eine Naturkatastrophe (Erdbeben) denken, mir dann aber ins Bewusstsein rufen, dass alle diese Zerstörungen Menschen des 20. Jahrhunderts vollbracht hatten."

Das hier besprochene Werk steht als Mahnung gegen alle Bombenkriege weltweit. Es ist so lange aktuell, wie es hinterhältige Bombardierungen auf menschliche Behausungen gibt.

Gomorrha Hamburg war im Juli 1943.

Haben Kriegsverbrecher den Namen „Operation Gomorrha“ erfunden? Wer für diese Angriffe den Namen fand, ist bisher nicht bekannt.

3. Die Bombenmörder

Wir kennen ihre Ausreden, aber kennen wir auch Ihre wirkliche Motivation?

Im Fernsehdrehbuch heißt es oft, bevor jemand auf einen Menschen schießt oder ihm anders Gewalt antut, „du zwingst mich dazu!“ Was für ein lächerlicher Satz! Sätze wie „zwinge mich nicht dazu“ bedeuten eigentlich, ein in augenblicklicher Machtposition sich befindender Mensch will diese nicht gefährdet sehen.

Was für Bomben gilt, hat nicht weniger die Bedeutung für alles, was die Zerstörung von Leben und Dingen bewirken soll.

Das Hauptargument der Luftangriffe war immer, die „Bevölkerung solle demoralisiert werden“. Aber da gibt es keine hohe Moral. Es ist meist nichts möglich, und so werden die vom eigenen System gequälten Menschen vom „Feind“ nur weiter gequält, gehetzt und zu Grunde gerichtet.

Ein Argument aus der Sammlung statistischer Erhebungen darf keine Geltung erlangen: In den vergangenen Kriegen sei der Anteil an Menschenopfer und Kriegszerstörung im Verhältnis zum Grabenkrieg gering, denn 2 Millionen Zivilpersonen im Verhältnis zu 60 Millionen ermordeten und 110 Millionen Krüppeln, zu einer Wertevernichtung von 4338 Milliarden Dollar. (Klaus Engelhardt, Karl- Heinz Heise. Der militärisch- industrielle Komplex im heutigen Imperialismus, Pahl- Rugenstein, Köln 1974, S.35) Wie absurd Begründungen sein können, und doch wurde so von Militaristen zum Wohle der eigenen Nation und des eigenen Volkes argumentiert, Menschenleben, über die verfügt wurde, ohne sie zu fragen. Die Kunstwerke kamen an letzter Stelle, als Pfand und Raub, denn sie wurden als nützliches Spielwerk benutzt. Hegels Ausspruch zum Trotz, denn „in der Kunst haben wir es ... mit einer Entfaltung der Wahrheit zu thun.“ (Hegel, Ästhetik, III)

4. Künstler komponierten Musiken, schrieben Aufrufe, konnten Skulpturen errichten.

Es gibt ein Denkmal an der Hamburger Strasse, Ecke Oberaltenallee: "mit einem Mahnmal besonders des Bombenangriffs in der Nacht zum 30. Juli 1943 gedacht, bei dem im nahe gelegenen Luftschutzbunker unter dem damaligen Kaufhaus Karstadt 370 Menschen ums Leben kamen.“ Die "...Hamburger Bildhauerin Hildegard Huza-Schneider hat auf Betreiben der Friedensinitiative Barmbek- Uhlenhorst und des Bezirksamtes Nord hier eine Skulptur errichtet: ein gebeugter Mensch, der in einer zerstörten Mauerecke aus Klinkersteinen kauert. Dieses Mahnmal wurde am 30. Juli 1985 offiziell

eingeweiht.", Inschrift zu speziell: "Auf dem Sockel finden sich zwei Inschriften: (links) In der Nacht zum 30. Juli 1943 starben im Luftschutzbunker an der Hamburger Straße bei einem Bombenangriff 370 Menschen. (rechts) Diese Toten mahnen: Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg."

Constantin Bokhorov schrieb zur Panzer- Skulptur von Anatoli Osmolovsky, dass Design wie ein Imperativ wirke und es möge mittels seiner Verlockung gedankliche Inhalte etablieren. Als Ausdruck oder Charakteristik könne die körperliche Struktur des Kunstwerks eine Grundeinstellung jeder politischen Position bilden. (Documenta Katalog 2007, S.188) Eine Friedenslösung stellen diese Objekte nicht dar. Ihre Irritation erinnert an die Wirklichkeit einer „Kriegskunst“, in der die Falschheit des gefundenen, der hinterhältige Mord als Kunst begriffen werden kann: Osmolovskys Panzerskulpturen erinnern an die bunten, gut verpackten Puppen, bunt und schön. Aber innen sind Sprengsätze. Sie explodieren, sie haben getötet und viele Menschen verstümmelt. Merkwürdig, Krieg als eine Kunst zu sehen. So wie Osmolovsky die Formen der Panzertürme von zehn verschiedenen Staaten zu Bronzeformen gießen ließ, so beginnt jede neu aufgenommene Luftkriegsführung mit den ihnen eigenen Argumenten, die in ihrer Gesamtheit sehr ähnlich klingen. Werden Lösungen angenommen, die Künstler vorbringen? Eine politische Position in Papier, Holz, Keramik und Patronenhülsen ist sensibel. Können Künstler mit ihren Werken schon die Herstellung von Waffen vereiteln und Menschen zur Zusammenarbeit, zum Lernen motivieren, wäre das für alle Menschen ein einzigartiger Gewinn, wirklich ein großer Schritt für die Menschheit. Mit solchen Aussagen sollten Kunstwerke der Zukunft die Menschen beschäftigen.

Gegenposition: Wie vorsichtig müssen Künstler der heutigen Zeit sich äußern, um Wahrnehmung zu erzeugen?

 

Viele Künstler hatten schon gegen den Krieg ihre Arbeiten ausgestellt, manche zur Empörung, andere mit Zustimmung, einige vom Staat verfemt. Manche Aussagen könnten auf einen Punkt gebracht werden mit Worten wie KRIEG IST KRIEGSVERBRECHEN, Leider gehen Warnungen, Bitten, Demos und Mahnungen – wenn nicht ins Leere, so nach Jahren in Sammlungen ein, Andenken an Versuche, Einigkeit, Recht und Freiheit mit einer Vorstellung vom Weltfrieden zu verbinden.

Krieg ist nicht hip, Krieg ist Gewalt, jemand will Gewalt über die Mitmenschen. Was finden wir in der bildenden Kunst und in der Musik? Hans Jean Arp formte Gefühle sehr abstrakt aus, Leos Janacek komponierte seinen inneren Zwang als Oper, JENUFA. Diese Künstler haben auch in ihrem wirklichen Leben Leid erfahren. Leid wurde oft missverstanden als Antriebsmittel für große Werke in der Kunst. Komponisten wie Mal Waldron widersprechen diesem Argument.

Dies hier ist keine Beschreibung einer psychedelic Komposition. Aber all die Arbeiten haben in ihrem Hauptaspekt die gleiche Intention, die psychedelic Musik meint: „Wir sind doch alle eins auf dieser Erde“.

 

Dies ist die Beschreibung vom Modell eines Mahnmals gegen Bombenkriege. Als Herstellungsort spielt eine Stadt darin eine Rolle, deren Zerstörung schon fast vergessen scheint: Hamburg. Hamburg war im Juli 1943 wie die meisten Städte in Deutschland fast völlig zerbombt worden. In dieser Stadt ist das Mahnmal entstanden. Es mahnt, und ein solches Vorhaben scheint als unangenehme Erinnerung nicht sehr gut angenommen zu werden in der Kunst.

Musiker wie der Sänger Wolf Biermann haben die schrecklichen englisch- amerikanischen Luftangriffe auf Hamburg im Juni 1943 in Hammerbrook nur durch einen Sprung in das Wasser eines Kanals überlebt. 40 000 Tote durch diese Luftangriffe als abstrakte Zahl, ... ach. Für die Überlebenden bleibt das Trauma.

 

5. Ein Mahnmal gegen Luftangriffe

Es ist ein Mahnmal gegen Bombardierung von Städten aus der Luft. Diese Arbeit ist gegen das Vergessen und zum Nachdenken VOR einer gewalttätigen Unternehmung gemeint.

Maße:

25cm breit, 10cm tief, 200cm hoch ist dieses Modell eines Mahnmals gegen den Bombenkrieg.

Material: Diverse

Holz, Verbandszeug, Papier, weiße Keramik, Patronenhülsen, Ölkreiden, Tusche, Lack, Kerzenhalter, Arzt- Stethoskop.

Format:

In winzigen, eingelassenen Fenstern sind Städtefragmente positioniert. diese zeigen Strukturen bombardierter Stadtflächen, dazu kaum lesbar, meist in lateinischer Schrift, die Namen bombardierter Orte.

 

Persönliche Bemerkungen des Künstlers W.O. sind auf eingefügte Kartons gezeichnet. Bemerkungen wie: °“Dummheit, die aus der Luft kommt"

 

Das ganze Mahnmal ist verklebt mit ramponiertem Verbandszeug.

 

Planung:

Bisher noch nicht realisierbar ist eine akustische Zeitschaltung. Sie schaltet nach der Zeittafel der Luftangriffe vom 25. Juli bis zum bis zum 03. August 1943 exakt Luftgefahr 15, Luftgefahr 30 und Entwarnung als akustische Signale. Da beispielsweise an mittleren Terrortagen die Menschen alle zwei Stunden Bunker aufsuchen mussten, verdeutlicht eine akustische Anlage, welch Horror sie ertragen mussten. Das wird ein ruhiges Denkmal nicht erreichen. Der mahnende Stein verhält sich ruhig, ist eine verspätete Darstellung, es muss hingeschaut werden. Angreifende Objekte sind hörbar, bewegen sich. Es ist die Gefahr in der Bewegung, die vom Mahnmal mitgeteilt wird. Der Lärm und das Erschreckende.

Zur akustischen Elektronik soll hinter den Papierdünnen Wänden eine visuelle Blitz – Installation ergänzt werden.

 

5.1. Bilder im Raster:

Hinter einem schwarzen Rastergitter- Planquadrat erscheinen Luftaufnahmen des 1943 zerstörten Hamburg. Im Zentrum die zerbombte Nikolai- Kirche. Die Angriffe auf Hamburg als Ort ist nur ein Beispiel für den Wahn, der Menschen zu Zerstörung, Vergeltung und wieder Zerstörung treibt. Eingelassen in die Rasterfelder sind 9 Keramikplatten mit Namen und Jahreszahlen getroffener Stätten: Bagdad, Dresden, Hamburg, Hiroshima, Lübeck, Nagasaki, New York, Rotterdam und die Insel Helgoland. Die Keramiken wurden 2007 und 2008 in der Werkstatt von Alexander Graf zu Rantzau in Lauenburg, www.mex4art.de. gebrannt.

Weiterhin gibt es eine Tabelle vom Flächenbombardement im Juli 1943 auf Hamburg. Ganz unten erscheinen Arbeiter, versammelt um die Venus von Milo im Pariser Louvre Museum, fotografiert von W. O.

An einigen Punkten der schwarzen Raster- Rechtecke sind Kerzenhalter angebracht, Gedenken an so viele Tote der durch Menschen ausgelösten Katastrophen.

Außen am Raster hängt ein altes Arzt- Stethoskop. Gebraucht, um den physischen Zustand der Menschen zu prüfen.

Das ganze Mahnmal ist verklebt mit ramponiertem Verbandszeug. Diese Arbeit wurde ausgeführt in Hamburg vom Hamburger Künstler Wolf O., begonnen wurde sie 2005.

 

Durch die verwendeten Materialien ist diese Arbeit angreifbar und äußerst verletzlich.

 

6. Können Kunstwerke verschwinden, ohne dass sie zur Kenntnis genommen wurden?

Wie Häuser und ganze Städte können auch Kunstwerke verschwinden. Es bleibt von überfallenen Städten meist eine Geschichte. Nun gibt es Werke von Künstlern, die nicht nur in Vergessenheit gerieten. Sie wurden schon zerstört, bevor ihre Wahrnehmung einsetzte. Sie wurden schlichtweg nicht erkannt.

Diese Nichtwahrnehmungs- Fähigkeit einer autoritären Mehrheit wird in Theodor W. Adornos "Einleitung in die Musiksoziologie" beschrieben und gilt auch für bildende Künste. Soziologisch sind die Produktionszusammenhänge erkannt, die zur Verödung des Schaffens führen, bis zum Erliegen jeder Tätigkeit, wenn sie nicht gerade Auftragsgemässs gegeben ist.

»dass die produktion durch unbegenzte verfügung der komponisten über sich selbst sich disponibel macht, unterminiert sie allmählich.

ihre voll erreichte autonomie schult sie zur heteronomie; die freiheit des verfahrens, die an nichts ihr auswendiges mehr gebunden sich weiss, erlaubt ihr, als einer methode, anpassung an ihr auswendige zwecke.

damit aber den ausverkauf.,

die zerstörung von produktivkräften hat die gesamte geschichte ihrer emanzipation begleitet. musik ist darin eines wesens mit der gesellschaft, in die sie gebannt ist und deren abgeblendetes nachbild sie bereitet."

Adorno, Theodor W., Einleitung in die Musiksoziologie, Frankfurt (1.:1975 ; 9.:1996. S.222ff)

Das stellt jede Jurierung und Gremienarbeit als eine zweifelhafte Machenschaft dar, entlarvt jeden Ausscheidungs- Wettkampf in der Kunst als Replikation konsumfreudiger Marktwirtschaft. So ist nicht nur Hervorhebung und Auswahl von Kunstwerken eine Zerstörung der Produktivkraft, sondern auch der Kauf von Häusern um diese abzureissen, obwohl sie noch für Generationen bewohnt werden könnten, und die Bombardierung von Städten und Häusern- ob als Vergeltung oder aus welchen anderen Vorwänden auch immer.

Um dieses „Mahnmal gegen Zerstörung“ vor dessen eigener Zerstörung zu schützen, (durch Unachtsamkeit, Unwissenheit, ) muss ein Weg gefunden werden, dass es genügend zur Kenntnis genommen wird. Dies ist ohne Öffentlichkeit unmöglich, denn dazu gehört:

der Rahmen einer öffentlichen Einführung.

wer mag bereit sein, Worte zu finden?

 

7. Das Mahnmal als Forderung verstehen.

Das Mahnmal ist eine Forderung: Endlich aufzuhören mit den gegenseitig zerstörerischen Aktionen. Höchste Zeit, zusammen denken zu lernen und Dinge gemeinsam zu entwickeln – ohne Hass, ohne Gier. Finanzielle Spekulationen dürfen keinen Reiz mehr ausüben für die Menschen.

 

Fragt jemand, warum nun die Vergangenheit nicht in Ruhe gelassen werde, es sei doch alles wieder aufgebaut? So kann nur geantwortet werden: So lange es solche Angriffe gibt, bleibt eine Aktualität für ein solches Mahnmal.

By Wolf O. Warstop

 

Mahnmal, Abb.1, Bomben- Abwurfliste vom Juli 1943 auf Hamburg

Abb.2, Venus und Arbeiter im Louvre, Luftbild der zerstörten Nikolai- Kirche in Hamburg.

Abb. 3, mittlerer Teil. Stethoskop, Verbandszeug, Kerzenhalter.

Abb. 4, Stethoskop, zwei Keramiktafeln, Patronenhülsen, Verbandszeug, Luftaufnahmen.

Die Internet – Recherche wurde zuletzt verifiziert am 06.03.2009:

Martha Bührich

http://www.abendblatt.de/extra/service/944949.html?url=/ha/1993/xml/19930720xml/habxml9307093508.xml

die GEG

(http://wapedia.mobi/de/Gro%C3%9Feinkaufs-Gesellschaft_Deutscher_Consumvereine 05.03.2009 21:40)

Weiteres im Bildungsserver:

http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/hamburg/nationalsozialismus/zwk-213.html

Polizeimeister Vathke berichtet:

http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/hamburg/nationalsozialismus/zwk-210.html

Kaufmann Lothar de la camp:

http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/hamburg/nationalsozialismus/zwk-210.html

Haben Kriegsverbrecher den Namen „Operation Gomorra“ erfunden? Wer für diese Angriffe den Namen fand, ist bisher nicht bekannt. Dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Gomorrha

Denkmal an der Hamburger Strasse

http://www.hamburgwiki.de/wiki/Operation_Gomorrha

 

Weitere Arbeiten auf: www.geocities.com/zippoeworld

Copyright Wolf O. Warstop

 

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